JAHRESKREISFEST BELTANE VOM 30.04. ZUM 01.05.

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Beltane

UNSERE BEITRAGSREIHE: ACHT FESTE IM JAHRESKREISLAUF

Feste und Rituale im Lauf des Jahres und im Rhythmus der saisonalen Veränderungen finden sich in den unterschiedlichsten Traditionen. Die zeitgenössischen Hexen und modernen Wicca orientieren sich meist an acht verschiedenen Festen, wobei dies durchaus unterschiedlich gehandhabt werden kann. Zu allen Festen gibt es bereits Beiträge, die in diesem Absatz abgerufen werden können. Zu den acht Festen im Jahreskreislauf gehören die vier Feste, die als dem keltischen Kalender entnommen gelten: IMBOLC am 02. Februar, BELTANE am 30. April, LUGHNASADH am 01. August und SAMHAIN am 31. Oktober. Dazu kommen die beiden Tag- und Nachtgleichen OSTARA am 21. März und MABON am 21. September sowie die Sommer- und die Wintersonnenwende LITHA am 21. Juni und YULE am 21. Dezember.

In den Beiträgen gehen wir auf historische Vorstellungen der jahreszeitlich geprägten Feste und weiterer Traditionen ein und verbinden diese mit den zeitgenössischen Feiern und Hintergründen zu deren moderner Entwicklung. Ergänzend stellen wir Vorschläge der bekannten US-amerikanischen Hexe und Ökoaktivistin Starhawk vor. Zitate und Ritualbilder verweisen thematisch auf Praktiken und jahreszeitliche Symboliken.

UNSER ZWEITER BEITRAGSZYKLUS

Im zweiten Zyklus der Jahreskreisfeste entstehen neue Beiträge: bereits vorhanden im zweiten Zyklus bei ANDERS[nicht]ARTIG: MABON am 21. September, SAMHAIN am 31. Oktober, YULE am 21.12, IMBOLC am 02. Februar und OSTARA am 20. März.

In den neuen Beiträgen bringen wir weitere spannende Aspekte ein und stellen Ritualvorschläge von Scott Cunningham vor, der Wicca auch für allein Praktizierende zugänglich machen wollte. Diesmal begleiten Bilder die Beiträge, die stärker auf die kulinarischen Köstlichkeiten der Jahreszeiten verweisen: Eine Referenz an die Sinnesfreuden, die den historischen Hexen nachgesagt werden und den zeitgenössischen gerade recht kommen. Und von Kräuterhexen haben wir alle schon mal gehört… Was kochen eigentlich die Hexen* in ihren Kesseln?

BELTANE, WALPURGISNACHT UND DER FLUG ZUM BROCKEN

Es wird davon ausgegangen, dass Beltane vom gälischen Bealtaine abgeleitet ist, übersetzt mit „leuchtendem Feuer“. Beltane ist ein Fest der Fruchtbarkeit, Blütenkränze und Maibäume zeugen immer noch von dieser Bedeutung. Und mit einem Schluck Maibowle lässt sich gut in die Zeit tanzen, in der alles wächst und heranreift.

Beltane markiert den zeitlichen Mittelpunkt zwischen Frühjahrstagundnachtgleiche und Sommersonnenwende, auch wenn dies astronomisch nicht immer ganz genau dazwischen liegt. Zusammen mit Litha und Samhain gilt das Fest als mit Hexen assoziiert. Die ebenfalls bekannten Bezeichnungen Walpurgisnacht oder auch Heksennacht finden übrigens auch in englischsprachigen Kontexten Verwendung. Und in dieser Nacht sollen sich die Hexen versammeln, oftmals auf Bergspitzen, wobei der weltweit bekannteste der Brocken im Harz ist. Er wurde auch Blocksberg genannt und tatsächlich lautete eine typische Anklage aus der Zeit der Hexenprozesse, dass man die Verdächtigen auf dem Blocksberg gesehen habe!

DER BLOCKSBERG

Als Ort vermeintlicher Treffen von Hexen war er seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Zur Walpurgisnacht versammelten sie sich dort, um zu feiern und gemeinsam um den Blocksberg zu fliegen… Der Brocken, bezeichnet als brockesberg, auch brochelsberg, wird laut dem Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens in zwei Schriften bereits im 14. Jahrhundert als Aufenthaltsort auch von Hexen genannt. Die Hexen seien auf Tieren, aber auch Besen oder Mistgabeln zu ihren Treffen geritten, indem sie sich mit Hexensalbe für den Flug beschmiert hätten.

Mehr über den Blocksberg und nächtliches Treiben wie z.B. zechende Katzen findet sich in dem ersten Beitrag zu BELTANE. Und wer mehr über das Wandern rund um den Brocken erfahren will, findet in unserem Gastbeitrag zum BROCKEN Weiteres.

RITUALVORSCHLÄGE ZU BELTANE NACH SCOTT CUNNINGHAM

Für den Autor Scott Cunningham ist Beltane oder Walpurgis ein Fest der Fruchtbarkeit der Göttin und der Vereinigung von Gott und Göttin. Er verweist auch auf eine lange Tradition von Festlichkeiten zu diesem Zeitpunkt mit dem seit dem Mittelalter in Deutschland bekannten Maibaum als ein phallisches Symbol und dem Schmücken von Häusern mit grünen Zweigen und Blumen. Lebenskraft, Leidenschaft und Hoffnung kehren mit Beltane zurück.

Der Maibaum spiele zwar manchmal noch in Wicca-Ritualen eine Rolle, aber, so Cunningham, der Kessel als Symbol für die Göttin sei das eigentliche Zentrum der Zeremonie. Das Fest ließe sich gut im Wald, an einem Baum oder mit einem kleinen Topfbaum zu Hause zu feiern. Blumengirlanden, Perlenketten und Beutel mit duftenden Blüten eigneten sich als Schmuck und Symbol für die Hochzeit von Gott und Göttin. Dies begleitet Scott Cunningham mit den Worten:

Aus eurer Verbindung kommt neues Leben.

Mit lebendigen Wesen bevölkert ihr das Land.

Es wehen reine süße Winde.

O lasst, ihr Uralten Mächte, mich mit euch feiern!

Cunningham, Wicca…, S. 163

Für das Festmahl schlägt er z.B. etwas mit Ringelblumen vor oder einen Haferflockenkuchen. Als Beltane-Bräuche benennt er das Weben und Flechten: Die Verbindung von zwei Teilen bringt einen dritten hervor.

Beltane kann auch zart…

Nachlesen

Judika Illes (2021), Beltane, in: Jessica Hundley und Pam Grossman (Hg.), Witchcraft, Köln, S. 172.

Scott Cunningham (2020; engl. Original 1988/2004), Wicca. Einführung in Spiritualität und Praxis der neuen Hexenkunst, München, hier S. 88f. und 162f. Es empfiehlt sich das Original Wicca: A Guide for the Solitary Practitioner, Woodbury.

Mehr zum Blocksberg und weitere Informationen im ersten Beitrag zu BELTANE.

Gastbeitrag: Die Nebel vom Brocken…

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