AUSSTELLUNGEN MIT + ÜBER HEXEN

KÜNSTLERISCHES AUF ANDERS[nicht]ARTIG

IRRITIERENDE SCHÖNHEIT DER HEXENVERFOLGUNG: KUNSTPAUSE IM KUNSTMUSEUM MARBURG

Finden Sie die Hexe im großformatigen Ölgemälde des Marburger Künstlers Wilhelm Bauer aus dem Jahr 1850? Die Kunstvermittlerin Michaela Haas erklärt in einer Online-Kunstpause im Kunstmuseum Marburg die historischen Hintergründe des Gemäldes. Es kann anlässlich des Themenjahres Andersartig. Hexen. Glaube. Verfolgung (2020-21) im Untergeschoss des Kunstmuseums angeschaut werden. Wir berichten im Beitrag BILDER DER HEXENVERFOLGUNG: SCHÖNHEIT über unsere Fragen nach Schuld und Schönheit und über unterschiedliche Bilder und Vorstellungen von Hexerei.

GEGENWARTSKUNST

MIT DER FRAGE NACH HEXEREI NEU BETRACHTET

Hexen und Hexer, Zauberei und Magie sind Teil unserer Vorstellungswelt – dies zeigt nicht nur die europäische Kunstgeschichte auf, sondern es wird auch in der Gegenwartskunst aktuell verhandelt, was Hexen waren und sind. Künstler*innen greifen Bilder von Hexerei und Magie auf, dekonstruieren sie, denken sie weiter oder neu. Manch Künstler*in wird dabei im Prozess selbst zu Hexe*r oder Heiler*in, integriert Rituale und Spells in die künstlerische Arbeit. Wie ist das Verhältnis des Kunstsystems zu neuen und alten Hexen und wie wird Magie in der Gegenwartskunst interpretiert? Was wird jeweils unter Hexerei verstanden? Das Blogteam ANDERS [nicht] ARTIG thematisiert verschiedene Arbeiten und Konzepte, führt Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern über ihre Bildwelten und fragt, ob darin Platz für Magie ist.

KÜNSTLER*INNENGESPRÄCHE IM BLOG ANDERS[nicht]ARTIG

ALEXEIR DIAZ BRAVO

Den Auftakt der Künster*innengespräche bietet ein Atelierbesuch bei dem kubanischen Künstler Alexeir Diaz Bravo der derzeit in Marburg und Havanna lebt und arbeitet. Der Beitrag TIEF AUS DEM UNBEWUSSTEN + DER KULTURGESCHICHTE GESCHÖPFT: DIE NEUE SERIE VON ALEXEIR DIAZ BRAVO zeigt Einblicke in sein Atelier und die entstehende Serie an Zeichnungen zu verschiedenen Mensch-Tier-Chimären. Celica Fitz vom Blogteam wird mit Alexeir Diaz Bravo über seine neuen Arbeiten sprechen und sich die Wesen aus der Nähe anschauen. Der Beitrag wurde ins Englische übersetzt: DRAWN DEEP OUT OF THE UNCONSCIOUSNESS OF ARTHISTORY.

JOAN SCHAAF

Die druckgrafischen Arbeiten von Joan Schaaf kreisen um ein Bild von Magie, Alchemie und Astronomie, das nur auf den ersten Blick märchenhaft wirkt. Einige ihrer Linolschnitte waren in der Ausstellung SOSO2020 online zu sehen. Joan Schaaf ist Künstlerin und Illustratorin. Celica Fitz hat mit ihr über den Mond, seinen Lauf und seine Kunstwerdung, visuelle Metaphern und den künstlerischen Blick in den (Nacht-)Himmel gesprochen. Hier geht es zum Beitrag mit aktuellen Arbeiten und der Serie MELANCHOLIC MOONFACES.

MALWINE STAUSS

Malwine Stauss. Hexen. Kassel 2021, o. S. © Malwine Stauss

Sie treffen sich nachts, trinken zusammen Wein, rauchen und malen im Atelier. Das sind die Hexen* von Malwine Stauss, welche die Absolventin der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in ihrem 2021 bei Rotopol erschienenen Künstlerinnenbuch HEXEN ins Bild und ins Buch setzt. Mit Malwine Stauss hat Celica Fitz vom Team ANDERS[nicht]ARTIG ein Interview über ihre künstlerische Perspektive auf Hexen* und Kunst, Wissen und Macht, Farben und Formen, Abstraktes und Konkretes, Körper und Gefühle, Zuschreibungen an Geschlecht und an das, was wir als Natur bezeichnen, geführt. Gesprochen wird über (automatisches) Malen als künstlerische Technik zur Selbstbestimmung und über patriarchale Strukturen im System der Kunst und der Gesellschaft, die Stauss mit ihren Hexen* zu bearbeiten und zu transformieren sucht. Hier gehts zum Beitrag!

Wir freuen uns auf weitere Gespräche und Einblicke in künstlerische Arbeiten. Wenn Sie über neue Beiträge informiert werden möchten, können Sie unseren Blog abonnieren oder uns auf Instagram folgen.

AUSSTELLUNGEN IN MARBURG

HAUS DER ROMANTIK: „Die Zauberinnen mögen verbrennet werden – Hexenverfolgung in Hessen“

Das Haus der Romantik am Marktplatz in Marburg zeigt ab dem 27.09.2020 eine Sonderausstellung mit den Prozessprotokollen einiger Fälle von Hexenverfolgung. Sie gibt Einblick in die Rechtsprechung der frühen Neuzeit und eine Übersicht über die lokalen Fälle. Warum ein Schadenszauber zu dieser Zeit so gefürchtet war und was dies mit dem Weltbild zu tun hat, wird diese Ausstellung aufzeigen.

STAATSARCHIV MARBURG: „Zauberei ist des Teufels selbs eigen Werk“

Die Ausstellung mit den historischen Protokollen der Hexenprozesse ist nun auch online zu sehen und informiert über Hexenbilder, Hintergründe der Verfolgungen, die Rechtsprechung der frühen Neuzeit und ihr Verhältnis zum Buchdruck.

RATHAUS: „Will meinen Frieden finden … „

FrauenKunstGeschichte präsentierte im Oktober 2020 die Ausstellung „Will meinen Frieden finden …“. Sie war bis zum 20.10.2020 im Marburger Rathaus zu sehen. Die Ausstellung zeigte Arbeiten von Michael Bartsch, Helga-Katharina Berndt, Angelika Bernhammer, Anne Heidenreich, Iris Kramer, Sibylle Markl, Sandra Ritter, Burgi Scheiblechner, Ilse Seidel-Schmalenbach, Elke Therre-Staal und Gerda Waha.

Der Titel der Ausstellung gibt die Aussage einer als Hexe angeklagten Frau während einer „peinlichen Befragung“ (einer Folterung) wieder und stellt die gequälte, als Hexe diffamierte Frau in den Mittelpunkt, die sich in einer aussichtslosen Situation befindet, der sie ohnmächtig ausgesetzt ist und die sie nur noch beenden möchte, sei es auch zu ihrem Schaden. Dass es vielfältige Zugänge zum Thema gibt, die auf der Basis persönlicher Erfahrungen und künstlerischen Ausdrucks zu ganz unterschiedlichen Kunstwerken führen, zeigen die in der Ausstellung vertretenen Arbeiten. So bildet für einige die Auseinandersetzung mit der historischen Hexenverfolgung die Grundlage für die Entwicklung ihres Werks, andere haben das Gruppenphänomen des Ausgrenzens und Mobbings in den Mittelpunkt gestellt, für weitere war die feministische Perspektive ausschlaggebend.

Zitat aus der Ankündigung, FrauenKunstGeschichte e.V.

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